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Ökumenischer Erlebnisunterricht

 

 

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„E“ wie engagiert und „R“ wie rüstig

Ökumenischer Erlebnisunterricht mit Benno Hofbrückl

 

Er ist engagiert und rüstig und seine 74 Jahre sieht man ihm nicht an, dem  ehemaligen Leiter des Bezirksjugendrings Vilshofen – Herrn Benno Hofbrückl -.

Als kleiner Junge erlebte er hautnah, wie nach dem Krieg jüdische Menschen  eine Zeit lang in Vilshofen lebten und im hinteren Raum der heutigen Volksbank (dem damaligen jüdischen Gebetsraum) in Vilshofen ihren Glaubenstraditionen nachgehen konnten.

Anfangs lugte er nur heimlich durch ein kleines Fenster. Schnell wurde er aber von den jüdischen Menschen herein gebeten, freundlich integriert und durfte sich alles ansehen und miterleben. Immer wieder zog es ihn dorthin, da ja alles ganz anders als bei den Christen und außerdem überaus spannend war.

Mit der Zeit merkte Benno Hofbrückl, dass viele der christlichen Glaubenstraditionen ihren Ursprung im jüdischen Glauben haben.

Begeistert erzählte er am Freitag, dem 17.04.15, den evangelischen und katholischen Schülern der Klasse  4 a davon in einem ökumenischen Religionsunterricht.

Es war ein Unterricht zum Anfassen, Kosten und Mitmachen –vorbereitet von der evangelischen Religionslehrerin Kerstin Partzsch.

 

Die erlebnisbezogene Beschäftigung mit jüdischen Glaubenstraditionen und Glaubensgegenständen kam bei den Schülern besonders gut an. Sie konnten einen Tallit (jüdischer Gebetsschal), Kippa (Kopfbedeckung), Tefillin (Gebetskästchen an Handgelenk und Stirn), Tora-Rolle mit Lesehand/Jad,  Mesusa, Menora (siebenarmiger Leuchter) sehen, berühren und viel über deren Bedeutung erfahren.

Benno Hofbrückl erklärte die Schutz- und Mahnfunktion der Mesusa, die an allen Haupteingängen in Wohnungen jüdischer Menschen befestigt wird.  Die Schüler konnten symbolisch wie in einem Gottesdienst in der Synagoge mit der Lesehand die hebräische Schrift in der Tora-Rolle von rechts nach links nachverfolgen.

Dazu hörten sie  von einer CD den Gesang eines jüdischen Rabbi, der die Tora-Schriftstellen singend vortrug.

Ein besonderes Highlight war das gemeinsame Essen von ungesäuertem Brot (Mazzen), braunem Fruchtmus und Bitterkräutern, so wie es die jüdischen Menschen zum Sabbat und Passah-Fest tun. Gemeinsam wurde dabei das Lied „Schalom chaverim“ gesungen.

Seine Erklärung zur Bedeutung des Davidstern lieferte die Grundlage dazu, dass alle Schüler auf einen von Herrn Hofbrückl vorbereiteten Stein (mit Loch) selbst einen Davidstern malen durften und diesen als Anhänger oder Talismann mit nach Hause nehmen konnten.

Am Ende bekam Benno Hofbrückl von allen  Schülern einen großen Beifall. Sie bedankten sich mit einer selbst gebastelten Papierblume ganz herzlich für sein Engagement.  Helene  Birchinger (katholisch) und Matthias Buettner (evangelisch) überreichten Herrn Hofbrückl als Zeichen der ökumenischen Verbundenheit einen großen Blumenstrauß als Dankeschön. In den Augen aller hat Herr Hofbrückl einen wichtigen Beitrag  zum besseren gegenseitigen Kennenlernen der jüdischen Menschen und ihres Glaubens geleistet.

 

Auch Religionslehrerin Kerstin Partzsch bedankte sich bei Benno Hofbrückl vielmals für seinen bemerkenswerten Einsatz.

 

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