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Ist das Internet völlig harmlos?

Unter diesem Motto referierte der ehemalige Kriminalhauptkommissar und Internetpolizist Karl Pompl in zwei Vorträgen an der Grund- und Mittelschule Ortenburg. Zum einen gab er bei einem Elternabend Tipps für mehr Sicherheit im Umgang mit dem WORLD WIDE WEB und zum anderen informierte er Schüler der 4. – 9. Klasse  über das  Knowhow für junge User.

Zuerst stellte er dar, dass das Internet in kurzer Zeit fast explosionsartig gewachsen sei von 2,1 Mrd Usern weltweit (30% der Globalbevölkerung) auf 76% aller Menschen im Jahr 2012. In den Industrieländern seien fast alle Menschen im Internet.

Ausdrücklich verteufelte er das Internet an sich nicht und hob auch anschaulich die grundsätzlichen Vorteile des weltweiten Datennetzes hervor, als da wären die leichte Informationsgewinnung und  Kommunikation per E-mail, Chat, Gästebuch, aber auch Online-Aktivitäten wie Online –Banking/ -Shopping/ -Spiele/ -Auktionen). Per Download komme man bequem an Daten, Programme, Musik und Filme und das in hoher Qualität und riesiger Auswahl. Live-Übertragungen via Skype und Webcam ermöglichen den problemlosen Kontakt über riesige Entfernungen. Aber es gibt auch ein gigantisches Schattenreich im Internet und böse Gefahren, wenn man sich allzu sorglos im World Wide Web bewegt. Am Beispiel des Chattens machte er den Schüler nachdrücklich klar, dass man beim Chatten letztlich nie wisse, wer der andere sei, deshalb empfahl er dringlich zwei Grundregeln:

j Sei misstrauisch! Am Beispiel von falschen Fake-Accounts von Pädophilen erläuterte er eindringlich die Gefahren, die er beim Elternvortrag auch mit drastischen Bildern unterfütterte.

k Geh auf Nummer sicher! Hier gilt die Faustregel, nie zu viel Persönliches preis zu geben, denn das Netz vergisst nichts und böswillige Menschen können massiv mit den Daten manipulieren. Schüler sollten immer neutrale Nicknames benutzen, sich nie alleine mit unbekannten Chatfreunden treffen, keinesfalls zu private oder gar intime Fotos versenden und “komische” Mitteilungen einfach ignorieren.

In einem großen Block ging er auch auf die beliebten sozialen Netzwerke, insbesondere auf Facebook  ein und machte deutlich, dass man grundsätzlich weltweit einsehbar sei. Es sei wichtig private Daten zu schützen, die Webcam auszuschalten bzw. abzukleben und niemals private Daten oder Fotos preiszugeben und sich vor allem keine Unbekannten als Freunde “zuzulegen”. Anhand verdeckter Freundschaftsanfragen an zwei Ortenburger Schüler, die er durchgeführt hatte, zeigte er die beschriebenen Gefahren sehr anschaulich und plastisch auf.  Man müsse unbedingt darauf achten alle Einstellungen zum Schutz der Privatsphäre zu aktivieren, weil sonst schnell Freunde oder sogar alle Einsicht haben. Keinesfalls sollte man peinliche Partyfotos, Texte oder schlechte Proben eingeben, das könne unter Umständen sogar die Bewerbungschancen verschlechtern, denn wenn man nicht aufpasse, ist ein soziales Netzwerk im schlimmsten Fall Stasi auf freiwilliger Basis!

Über die sozialen Netzwerke hinaus gelte es genau auf das Urheberrecht zu achten und keine Fotos oder Bilder ohne Erlaubnis der Abgebildeten einzustellen oder zu benutzen, denn das könne sehr teuer werden, wenn man Urheberrechte verletze. Das gelte auch für illegale Film– und Musik- Downloads, wenn man deswegen abgemahnt werde, kann das schnell einige hundert Euro kosten.

Auch bei Apps für Smartphomes wie auch bei Facebook sollte man vorsichtig sein, denn viele geben insgeheim Daten weiter. Am Ende warnte Herr Pompl vor dem Auslesen von Handys ohne Passwort, vor Abzockmethoden und Lockangeboten wie kostenlosen Spielen, die dann schnell viel Geld kosten können. Er stellte auch klar, dass man sich vor Gewaltdarstellungen und der Verbreitung pornografischer Schriften schützen sollte. Insbesondere appellierte er an Schüler, Eltern und Lehrer keinesfalls Cybermobbing an der Schule zuzulassen, das verursache unendliches Leid und habe schon einige Jugendliche in den Selbstmord getrieben.

Insgesamt riet er allen Beteiligten die tollen Möglichkeiten des Internets durchaus zu nutzen, aber mit dem nötigen Misstrauen und gesunden Menschenverstand die Gefahren zu vermeiden. Beiden Veranstaltungen schlossen sich rege Diskussionen an.

 

gefahren desinternets.2013

 

gefahren des internets.2013.a